Das Wartebachmännchen

Das Wartebachmännchen

wurde bei Ausgrabungen auf der Burg Wartenberg in Hessen in den Jahren 1938-40 gefunden.
Die Burg Wartenberg wurde 1265 zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Dieser Terminus ante quem ist ein Glücksfall für die Datierung der Funde. Damit lässt sich belegen, dass das Wartebachmännchen vor 1265 gefertigt wurde.
Das Wartebachmännchen bezieht seinen Namen von dem umgangssprachlichen Namen
der Burg Wartenberg nämlich "die Wartebach".

Das Wartebachmännchen ist aus hellem Ton gefertigt und mit einer gelben Glasur versehen.
Es ist ca. 6,5cm groß und diente als Spielzeug. Weil das Männchen mit weiteren Spielzeugen aus Ton wie Tierfiguren und Spieltöpfchen gefunden wurde, schließt man heute eine Interpretation des Wartebachmännchens als Taschengott oder als Votivgabe aus.
Möglicherweise stammt das Wartebachmännchen aus rheinischer Produktion, dies lässt sich aus dem verwendeten Ton schließen. Eine hessische Produktion aus den Töpfereien der näheren Umgebung um die Burg Wartenberg wird ausgeschlossen, da vor Ort keinerlei glasierte Scherben aufgefunden wurden und man annimmt, dass die Ausführung von Metallglasuren noch nicht bekannt war.
Karl Maurer erwähnt in seinem Bericht, dass Mitte der 1950er Jahre in Hersfeld ein weiteres sehr ähnliches Männchen gefunden wurde, damit ist nachgewiesen, dass das Wartebachmännchen kein Einzelstück ist.

Das Original des Wartebachmännchens wurde im Hohaus Museum in Lauterbach aufbewahrt. Leider ist es heute verschollen.

Karl Maurer, Vom Wartenberger Spielzeug. In: Hessische Heimat 6; 1956/57.
Holzschüsselchen
Zinnfiguren
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Das Wartebachmännchen Das Wartebachmännchen